Heute wurde in Kiel zum 14. Mal der Weltwirtschaftliche Preis des Instituts für Weltwirtschaft (IfW) und seiner Partner, der Landeshauptstadt Kiel und der IHK Schleswig-Holstein, verliehen. Die diesjährigen Preisträger hätten gezeigt, „wie ein verantwortungsvoller Umgang mit Informationen und Wissen Lösungen für globale Probleme unserer Zeit ermöglicht“, sagte IfW-Präsident Dennis Snower.
Die Preisverleihung fand am Vormittag im Haus der Wirtschaft der IHK zu Kiel statt. Ausgezeichnet als Vordenker einer weltoffenen, marktwirtschaftlichen und sozialen Gesellschaft wurden:
- Prof. Dr. Klaus Schwab, Gründer und Executive Chairman des World Economic Forum (WEF). Kategorie: Politik
- Bas van Abel, Gründer und CEO Fairphone B.V. Kategorie: Wirtschaft
- Prof. Robert Shiller, Ph.D., US-amerikanischer Ökonom, Nobelpreisträger und Bestsellerautor. Kategorie: Wissenschaft
Schleswig-Holsteins Wirtschaftsminister Dr. Bernd Buchholz begrüßte die anwesenden Gäste. Er erinnerte anlässlich der Preisverleihung daran, dass es gerade angesichts immer komplexerer Wirtschaftsstrukturen und Handelsbeziehungen – auch vor dem Hintergrund von zunehmendem Protektionismus – wichtig sei, den Diskurs zwischen
Wirtschaftswissenschaften, Politik und Wirtschaft zu vertiefen, wie es dem Ziel des Weltwirtschaftlichen Preises entspricht. „Ein fachübergreifender Austausch, auch bei uns in Schleswig-Holstein, sollte vermehrt dazu beitragen, dass Wissenschaftler und Praktiker die Herausforderungen noch mehr als bislang im Schulterschluss anpacken“, sagte Buchholz.
Prof. Dennis J. Snower, Präsident des Instituts für Weltwirtschaft (IfW Kiel), Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel, und Konsul Klaus-Hinrich Vater, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein und Präsident der IHK zu Kiel, überreichten den Preis in einer feierlichen Zeremonie.
„Wissen zu nutzen, um globale Probleme zu lösen, die internationale Zusammenarbeit zu mehren und dabei den Wohlstand des Menschen und sein soziales Wohlergehen in den Mittelpunkt des wirtschaftlichen Handelns zu stellen – das ist auch eines der zentralen Anliegen des Weltwirtschaftlichen Preises. Unsere diesjährigen Preisträger eint: Alle drei haben durch ihr erworbenes Wissen und ihren verantwortungsvollen Umgang damit Lösungen für globale Probleme unserer Zeit ermöglicht“, sagte Dennis Snower zur Jurybegründung.
Alle drei Preisträger seien nicht nur selbst durch einen großen Wissenshunger gekennzeichnet. Sie hätten ihr Wissen zum Wohle der Allgemeinheit geteilt, die Kooperation und den Dialog zwischen Menschen gefördert und nachhaltiges Wirtschaften ermöglicht. Zu den einzelnen Preisträgern sagte Snower:
„Robert Shiller hat als ökonomischer Pionier mit der Vorstellung vom rationalen Investor und von effizienten, von alleine ins Gleichgewicht findenden Märkten aufgeräumt und sowohl die Dot-Com-Blase als auch die Immobilienblase korrekt vorhergesehen. Sein Wissen über Finanzmärkte hat er in Büchern und kostenlosen Online-Seminaren breiten Bevölkerungsschichten zugänglich gemacht.
Bas van Abel machte fragwürdige und umweltschädliche Produktionsbedingungen bei Mobiltelefonen transparent und will mit dem Fairphone Konsumenten und große Elektronikkonzerne zum Umdenken bewegen.
Klaus Schwab hat mit dem World Economic Forum einen Rahmen geschaffen, der dazu beiträgt, globale Probleme zu adressieren, Wissen auszutauschen und kooperative Lösungen zum gegenseitigen Nutzen aller Beteiligten zu finden.“
Der Weltwirtschaftliche Preis ist eine Initiative des Instituts für Weltwirtschaft und wird in enger Kooperation mit der Landeshauptstadt Kiel und der IHK Schleswig-Holstein verliehen. Der Preis soll einen Anstoß geben, die großen weltwirtschaftlichen Herausforderungen durch kreative Problemlösungen zu bewältigen. Ausgezeichnet werden einflussreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft, die einen besonderen Beitrag zu einer auf Eigenverantwortung basierenden, sozial verantwortungsvollen Gesellschaft geleistet haben. Der Weltwirtschaftliche Preis wird jährlich vergeben und ist undotiert.
Dr. Bernd Buchholz, Minister für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein:
„Ein wechselseitiger Dialog zwischen Wissenschaft, Politik und Wirtschaft wird immer wichtiger in einer immer komplexeren Welt. Ich bin sehr froh darüber, dass fachübergreifender Austausch und Zusammenarbeit auch bei uns in Schleswig-Holstein längst vielfältig aufgegriffene und gelebte Realität sind. Die Vernetzung zwischen den beteiligten Institutionen wächst – und davon profitieren wir alle.“
Dr. Ulf Kämpfer, Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Kiel:
„Seit 14 Jahren leistet die Verleihung des Weltwirtschaftlichen Preises einen wichtigen Beitrag zu Fragen von globaler Bedeutung. Sie hat sich zu einer festen Größe im vielfältigen Programm der Kieler Woche etabliert und trägt zum internationalen Ruf der Festwoche bei. Mein besonderer Dank gilt Professor Dennis Snower, der mit der Preisverleihung eine bedeutende Plattform für den Dialog zwischen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft geschaffen hat.“
Klaus-Hinrich Vater, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein:
„Durch die Digitalisierung nimmt das Tempo auf den Märkten immer mehr zu. Gleichzeitig erleben wir protektionistische Maßnahmen, die den Welthandel negativ beeinflussen. Jedes Unternehmen muss sich diesen Herausforderungen stellen, und seine Mitarbeiter müssen schnell und flexibel reagieren.“
Weitere Informationen über den Weltwirtschaftlichen Preis, Biografien der Nominierten und deren Portraitfotos zum Download finden Sie hier:
https://www.ifw-kiel.de/konfer/wwp.
Foto: Michel Mittelstädt (KIELISREAL)