• UKSH: Keim bei elf Toten Patienten nachgewiesen

    Elf Patienten am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) in Kiel waren zusätzlich zu ihren teils Lebensbedrohlichen Erkrankungen auch mit einem multiresistenten Keim infiziert.

    Auf einer Pressekonferenz am Samstagabend sprach die Klinikleitung weiterhin von einer bedrohlichen Situation. Diese ist dennoch nicht vergleichbar mit dem EHEC (Abkürzung von enterohämorrhagische Escherichia coli) Bakterium. Bei neun der elf Verstorbenen konnte der Keim als Todesursache ausgeschlossen werden. Viele tragen den Keim an sich, der bei gutem Gesundheitszustand für den Menschen nicht bedrohlich ist. Die Betroffenen Patienten im Klinikum waren intensiv erkrankt und hatten daher ein hohes Infektionsrisiko, da teilweise Amputationen vorlagen. Man schätz die Zahl an solchen töldichen Infektionen dennoch bundesweit auf über 20.000.

    Mit Stand Samstagabend wurden an der Klinik 27 Patienten positiv auf den gegen fast alle Antibiotika resistenten Keim Acinetobacter baumannii getestet. Sie sind zwischen 27 und 88 Jahre alt. Nicht alle von ihnen sind aber daran erkrankt. "Der Keim ist nicht die führende Erkrankung bei den Patienten", sagte Scholz. An einer Krisensitzung im Klinikum nahm am Samstag auch Gesundheitsministerin Kristin Alheit (SPD) teil. "Diese Keime sind eine große Verunsicherung", sagte sie. Sie kämen aber häufiger vor in Krankenhäusern.

    Die internistische Intensivstation der Kieler Klinik ist seit Freitag für Neuaufnahmen "bis auf weiteres" geschlossen. Das Klinikum fürchtet um einen großen Imageschaden und bittet die Presse daher, keine falschen oder gar übertriebene Panikmache über die Medien zu verbreiten.