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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Flugzeugkatastrophe: Politiker und Journalisten als Aasgeier



KIELisREAL
29. March 2015, 23:33
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Die Katastrophe des Germanwings-Fluges in dieser Woche hat uns alle den Atem geraubt. Journalisten belagern ein ganzes Dorf. Zuerst tritt die Politprominenz vor die Kameras nachdem man sich ein persönliches Bild der Tragödie gemacht hat. Dann folgen die zahlreichen Liveschalten nahe der Absturzstelle und vor Häusern von Betroffenen.

Sicherlich gibt es viel Hilfe seitens der Politik, aber sich als Bundespräsident selbst in eine Trauerfeier einzuladen um dann im Anschluss gleich wieder vor die Kameras zu treten finde ich sehr bedenklich.

Betroffene, Nachbarn und Angehörige werden in Zeiten der tiefsten seelischen Instabilität und Trauer öffentlich von Journalisten belästig und belagert. Dank der Geldgier von Verlagen und Sender werden unwahre Zitate und Schlagzeilen veröffentlicht und die persönlichen Freiheitsgränzen von Betroffenen massiv verletzt.
Es ist richtig dieses Ereignis für die offenen Fragen in der Öffentlichkeit journalistisch aufzuarbeiten, aber bitte entfernt eure Kamerateams und Satellitenübertragungswagen aus dem Umfeld der Opfer!!! Journalismus JA krankhafte Geldgier und Belästigung NEIN. Ich finde es abartig was zur Zeit in Deutschland passiert. Die Bundesregierung sollte Opfer solcher Ereignisse besser Schützen und jetzt schnell handeln, damit "Normalität" wieder einkehren kann.

Ich schäme mich für meine Kollegen.

In respektvoller Trauer
Michel Mittelstädt

Michel
30. March 2015, 00:17
Auch wenn sich der Name des Piloten voraussichtlich in die tragischen Ereignisse von Mohammed Atta und Breivik einreihen wird, finde ich es als eine Schande, dass private Fotos und Namen von Facebook-Seiten vor der Aufklärung der Sachverhalte veröffentlicht werden. Seine Tat macht es mit oder ohne Foto nicht weniger schrecklich. Aber aus Respekt vor Freunden und Angehörigen sollten Verlage und Sender moralischer handeln. Der Fekalienjournalismus hat in dieser Woche ein neues Höchstmaß erreicht.